Friedensbänder für die Landeswallfahrt

Ukrainische Frauen und Kinder bemalen rund 350 Friedensbänder, die von den Pilgerinnen und Pilgern an der Luzerner Landeswallfahrt nach Einsiedeln vom 30. April bis 1. Mai 2022 verwendet werden.

«Go for Peace – Zäme go för de Fride» heisst es auf den weissen Stoffbändern, welche die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Luzerner Landeswallfahrt dieses Jahr nach Einsiedeln tragen. Die Wallfahrt findet dieses Jahr von Samstag bis Sonntag, 30. April bis 1. Mai, nach dem Corona-Unterbruch wieder statt. Unter dem Eindruck des Kriegs in der Ukraine soll sie zu einer Pilgerreise des Friedens werden. Die Teilnehmenden verbinden sich so mit den vielen Menschen, die vor Krieg und Not fliehen müssen. Frauen und Kinder aus der Ukraine, die zurzeit im Gästehaus Don Bosco in Beromünster ein Zuhause haben, gestalteten die rund 350 weissen Stoffbänder.

Gross und Klein malte kleine Kunstwerke auf die weissen Bänder. Die Stimmung war gut. Wir Schweizer lernten, was Friede auf Ukrainisch heisst und im Gegenzug ermunterten wir sie dazu, das in den Sprachkursen gelernte Deutsch anzuwenden. Am Samstagnachmittag, 23. April, war der grosse Tag. Alle Friedensbänder wurden auf der grossen Fussballwiese ausgelegt. Die Jugendlichen formten ein grosses Herz sowie das ukrainische Nationalemblem. Mit grossem Interesse und nicht geringerem Stolz betrachteten sie ihre Kunstwerke. Eine der Frauen sagte, das Bemalen sei für sie wie eine Therapie fürs Herz gewesen, um all das Leid und den tiefen Schmerz besser verarbeiten zu können.

Zusammen mit den aus der Ukraine geflüchteten Frauen erleben wir eine unglaubliche Solidarität. Kleider werden gebracht und Spielzeug für Jung und Alt; pensionierte Lehrer erteilen den Erwachsenen Deutschunterricht; die Kinder und Jugendlichen sind in die öffentlichen Schulen eingegliedert; Dutzende von Personen stehen bereit für Übersetzungsdienste, Begleitung zu Arztterminen, Fahrdienste und vieles mehr. Besonders wertvoll ist, dass Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in ihrer Freizeit vorbeikommen, den Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine ihre Freizeit schenken und mit ihnen spielen. Das weckt Verständnis füreinander, verbindet verschiedene Kulturen und bereichert gegenseitig. So wird Spiel weit mehr als Zeitvertreib. Es überschreitet Grenzen, wird völkerverbindend und ist ein starkes Zeichen gegen Gewalt und Krieg.

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