Ein Zuhause für ukrainische Flüchtlinge

Das Gästehaus der Salesianer Don Boscos in Beromünster ist für 20 ukrainische Mütter und ihre Kinder zum Zuhause geworden. Tagesstrukturen sind am Entstehen, langsam kehrt der Alltag ein.

Im Gästehaus Don Bosco beginnt sich der Alltag einzupendeln. Ein strukturierter Tagesablauf ist am Entstehen, was in Krisensituationen von grosser Bedeutung ist. Seit Montag besuchen die Kinder auf zwei verschiedenen Niveaus die regulären Schulklassen. Dies erfordert eine grosse Flexibilität der Lehrpersonen, wofür wir im Namen der Mütter und Kinder ganz herzlich danken.

Ebenso ist die Solidarität, die wir erfahren dürfen, überwältigend. So ist die Zusammenarbeit mit den Behörden und den Sozialdiensten ausgezeichnet. Auch von privater Seite ist der Wunsch zu helfen beeindruckend. So haben sich bisher rund 20 Frauen und Männer gemeldet, die auf Freiwilligenbasis bereit sind, Sachspenden zu sortieren, Freizeitgestaltung anzubieten, Fahrdienste zu leisten. In diesem Zusammenhang ist uns auch folgende Information besonders wichtig: Die Kinder werden Dank der Schule in unseren Alltag integriert. Für ihre Mütter ist es schwieriger. Aus diesem Grund werden ab dem 31. März im Don Bosco Deutsch-Sprachkurse angeboten. Diese Kurse werden von freiwilligen Helferinnen und Helfern geleitet. Dieses Angebot steht auch Geflüchteten offen, die in Privathaushalten der Umgebung untergebracht sind. So werden die Frauen in die Lage versetzt, sich verständigen zu können, in unserer Gemeinde anzukommen, sich willkommen zu fühlen und zurecht zu finden.

Auch in der Ukraine sowie den angrenzenden Ländern arbeiten die Salesianer Don Boscos zusammen mit vielen Freiwilligen unermüdlich daran, die Not der Geflüchteten zu lindern. In tiefster Not ist es immer wieder beeindruckend, ja fast unvorstellbar, welche Stärke die Mütter für ihre Kinder aufbringen. Davon zeugt der untenstehende Bericht:

Malinas Mutter will nicht vor ihr weinen. Wie in dem Film «Das Leben ist schön» versucht sie, ihre Flucht aus der Ukraine zu einem Abenteuer für ihre Tochter zu machen. Malina ist neun Jahre alt. Sie staunt über alles, was ihr begegnet: ein neues Land, viele Menschen um sie herum und Zeichen der Zuwendung und Solidarität, die sie nicht versteht. «Sind wir berühmt?», hat sie ihre Mutter gefragt.

Sie sind aus der Ostukraine geflohen: zwei Tage warten auf einen Bus, zwei weitere Tage unterwegs, umgeben von Müttern und Kindern wie ihnen, und dann noch einen Tag mit dem Zug… bis sie die polnische Grenze erreichten… Ladomila hat gelernt, langsam und leise mit ihrer Tochter zu sprechen, weil sie weiss, dass dies auf sie beide beruhigend wirkt.

An der Grenze bekam Malina ein Kuscheltier, das sie zum Einschlafen knuddelt – am Warschauer Hauptbahnhof erwarteten sie ihre Lieblingsfiguren aus den Disneyfilmen. Als Ladomila das glückliche Gesicht ihrer Tochter sah, als Micky Maus und Donald ihr Süssigkeiten und Schokolade schenkten, versprach sie sich selbst, dass sie, wohin sie auch gehen würden, alles tut, damit Malina nie aufhören würde zu lächeln, in Frieden aufzuwachsen und glücklich zu sein…

Helfen Sie uns! Die Menschen der Ukraine sind auf unsere Solidarität angewiesen.

Es werden freiwillige Helferinnen und Helfer in verschiedenen Bereichen gesucht, so zum Beispiel Übersetzungsdienste, Sprachkurse, Fahrdienste, Freizeitbegleitung. Wer sich gerne engagieren will, melde sich bitte unter der Tel.-Nr.: 041 932 11 13 oder per Mail: jugendhilfe@donbosco.ch.