Eine sichere Oase für Strassenkinder

Kinder die auf der Strasse leben, haben ein schweres Schicksal. Ein Ort der Zuflucht, ein Bett, regelmässige Mahlzeiten, Sicherheit, Ausbildung, Aufmerksamkeit und Wohlwollen – in den Don-Bosco-Zentren werden diese Bedürfnisse erfüllt.
Begleitet durch
Jugendhilfe Weltweit
Projektnummer
AFE 19-070-25
Projektort
Südsudan - Kuajok und Wau
Schwerpunkt
Kinder- und Jugendsozialarbeit, Strassenkinder
Mittelbedarf
150 000 Franken pro Jahr

Ausgangslage

Ein blutiger Bürgerkrieg und Zerstörung – der Südsudan kommt nicht zur Ruhe. Wie immer in Konflikten leiden die Schwächsten am meisten. Die Kinder. Ein sicherer Zufluchtsort, ein Bett, regelmässige Mahlzeiten, Zuwendung und Ausbildung– für viele Strassenbuben unvorstellbar. Sie leben auf der Strasse, sind Waisen oder haben ihre Familien auf der Suche nach einem besseren Leben verlassen. Sie sind vom langjährigen Bürgerkrieg traumatisiert. Sie haben Unvorstellbares erlebt oder wurden als Kindersoldaten missbraucht.

Die Grundsteinlegung für die gesellschaftliche Wiedereingliederung von Kindern, die Tag und Nacht auf den Strassen verbringen, wird an dem Ort gelegt, wo sie leben und arbeiten – in den Plätzen und Strassen. Dort machen sie ihre Erfahrungen, haben ihre sozialen Kontakte und Beziehungsnetze. Hier beginnt die Arbeit der Streetworker von Don Bosco. Sie bauen eine vertrauensvolle Beziehung zu den jungen Menschen auf und versuchen sie davon zu überzeugen, dass es Besseres als das Leben auf der Strasse gibt. Die Erfolgschancen für eine erfolgreiche Rückführung sind umso größer, je kürzer die Aufenthaltsdauer auf der Strasse ist. Daher bemühen sich Streetworker besonders um jüngere Kinder und solche, die erst kurze Zeit auf der Strasse leben.

Ziele des Projekts

Buben zwischen 8 und 13 Jahren in ihrer schwierigen Lebenslage umfassend zu betreuen und zu beraten, sodass sie in die Familie und Gesellschaft zurückkehren können.

  • Jugendsozialarbeit in den Strassen
  • Schutz und Zuwendung im Strassenkinderzentrum
  • Wiedervereinigung mit der Familie
  • Nachbetreuung der Wiedereingliederungsmassnahmen und Ausbildung

Was wir tun

In den Strassenkinderzentren erhalten obdachlose Buben Hilfe und erleben eine Oase des Friedens. Sie haben ein besonderes Schutzbedürfnis – sie sind gewalttätigen Übergriffen, Ausbeutung und Verletzungen ihrer Rechte oft schutzlos ausgeliefert.

Die Basis für ein Vertrauensverhältnis wird dort gelegt, wo die jungen Menschen leben und arbeiten – in den Strassen. Auf der Strasse beginnt die Arbeit der Streetworker, um eine tragfähige Beziehung zu den jungen Menschen aufzubauen und damit den Grundstein für eine erfolgreiche Wiedereingliederung zu legen.

Im Sozialzentrum erleben die jungen Menschen eine gewaltfreie Oase. Hier treffen sie andere Kinder, spielen gemeinsam oder lernen. Sie treffen hier auch auf Erwachsene, die sie ernst nehmen und nicht bevormunden, sondern ihnen zuhören und Gesprächspartner sind.

Die Chancen für die Rückführung in Familie und Gesellschaft sind umso größer, je kürzer die Aufenthaltsdauer auf der Strasse ist. Daher bemühen sich Streetworker besonders bei Kindern, die noch nicht lange auf der Strasse sind, die Familien ausfindig zu machen und wenn möglich sie wieder zusammenzuführen.

Alle Buben, die wieder in ihre Herkunftsfamilie oder familienähnliche Struktur zurückgeführt werden konnten, werden während zweier Jahre nachbetreut. Dies erhöht die Wirksamkeit der Rehabilitationsmassnahmen und wird mit der unterstützenden Familienbegleitung gestärkt. Vorschul- und Schulbildung ergänzen das Massnahmenpaket.

Wirkung

Die Salesianer Don Boscos sind seit über 30 Jahren im Südsudan präsent und nehmen sich Strassenkindern an. Nebst Strassenarbeit, Anlauf- und Notschlafstellen betreiben sie seit 2019 in Kuajok ein Rehabilitationszentrum. Dort können Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren, die ihren Lebensmittelpunkt bisher auf der Strasse hatten, ein 10-monatiges Programm durchlaufen. Das Ziel ist es, die Kinder individuell zu betreuen und in ihre Familien zurückzuführen. Dafür gibt es Angebote der Mediation, Beratung, therapeutische Elemente sowie Freizeit- und Ausbildungsaktivitäten. Das Kind und die Familie werden gestärkt und auch nach der Zusammenführung noch zwei Jahre begleitet und wo nötig unterstützt. So ist die Wiedereingliederung des Kindes in die Gesellschaft nachhaltig gesichert und sie können sich von ihren Erfahrungen auf der Strasse erholen und heilen, um ihre Zukunft eigenständig, sinnerfüllt und selbstbestimmt zu gestalten.

Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 31'000.-

Die Stiftung Don Bosco für die Jugend der Welt hat das Projekt bisher gemäss unterstehender Auflistung unterstützt:

2021, Freier Fonds AEW

CHF 23'000.-

2021, Fonds für Strassenkinder

CHF 8'000.-

Spenden

Ansprechpersonen

Angela Bütler

Seite an Seite arbeite ich mit unseren Projektpartnern daran, Zukunftsperspektiven für junge Menschen zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass der Ansatz von Hilfe zur Selbsthilfe Leben verändern und Armut wirksam bekämpfen kann.