Ausgangslage
Viele junge Menschen in Sierra Leone sind auf sich alleine gestellt. Sie haben ihre Eltern im Bürgerkrieg, in der Ebola-Epidemie, in einer Naturkatastrophe verloren oder sind vor der Gewalt in ihrem Daheim weggelaufen. Besonders für Mädchen und junge Frauen ist die Situation schlimm. Sie werden unterdrückt und werden nicht selten ausgebeutet und sexuell, emotional und körperlich missbraucht. Aus Scham sprechen sie nicht über solche Übergriffe – alleingelassen können sie das Trauma nicht überwinden.
Ziele des Projekts
Don Bosco Fambul will erreichen, dass minderjährige Mädchen ein sicheres Umfeld haben und eine langfristige Zukunftsperspektive erhalten. So soll die Zahl der Mädchen in Not deutlich reduziert werden.
- Missbrauchte Mädchen finden, aufnehmen und schützen
- Familien wieder vereinen, wenn es die Situation erlaubt
- Reintegration in das Schulsystem sowie Zugang zu Berufsbildung ermöglichen
- Netzwerkarbeit mit staatlichen und privatrechtlichen Akteuren betreiben
Was wir tun
Im Mädchenschutzhaus Don Bosco Fambul erhalten Mädchen und junge Frauen, die Opfer von Gewalt und Missbrauch wurden, Zuwendung und umfassende Betreuung. Die Salesianer Don Boscos setzen sich für die Rechte dieser Mädchen ein und begleiten sie auf ihrem Weg.
Seit Anfang 2020 befindet sich das Schutzhaus in Baoma Village, etwas ausserhalb von Freetown. In ruhiger Lage, nahe der Natur und weg vom gewohnten Umfeld können sich die Mädchen ganz auf ihren Heilungsprozess konzentrieren. Das Haus gibt ihnen Sicherheit und sie dürfen so lange bleiben, wie sie für ihre Heilung brauchen.
Die Zeit im Schutzhaus soll dazu dienen, dass die Mädchen und jungen Frauen mit Vergangenem abschliessen können. Fühlen sie sich bereit, werden sie zurück in ihre Familie begleitet, um dort ihr Leben weiterzuführen.
Die Salesianer Don Boscos setzen sich für die Frauenrechte in Sierra Leone ein und kämpfen für die strafrechtliche Verfolgung der Täter. Der Miteinbezug und die Sensibilisierung der Gesellschaft ist essentiell, damit Übergriffe gemeldet werden und die Mädchen für sich einstehen.
Wirkung
Im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie musste Don Bosco Fambul schnell auf die ersten Fälle und Anzeichen drohender Unruhen und Hunger reagieren. So wurde der geplante Umzug auf das Gelände in Baoma Village ausserhalb der Stadt einige Monate früher als ursprünglich geplant durchgeführt. Der Anbau von Gemüse und Selbstisolation stellte so das Wohlbefinden der jungen Menschen sicher. Gleichzeitig werden die leeren Häuser in Freetown als Erstkontaktzentren genutzt. Strassenkinder, die durch die Krise besonders gefährdet sind, erhalten Unterkunft, Nahrung und umfassende Betreuung, bis sie nach Baoma Village umziehen konnten. Die Mitarbeiter von Don Bosco Fambul haben ein weiteres Mal gezeigt, dass sie flexibel und in schwierigen Zeiten für die Verletzlichsten da sind.
Im ersten Halbjahr 2020 konnten…
- 28 Familienvereinigungen inkl. Nachbetreuung stattfinden
- 56 medizinische Behandlungen durchgeführt werden
- 63 Mädchen den Schulunterricht wieder aufnehmen
- 60 Mädchen neu im Schutzhaus aufgenommen und betreut werden
Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 120'000.-
Die Stiftung Don Bosco für die Jugend der Welt hat das Projekt bisher gemäss unterstehender Auflistung unterstützt:
CHF 120'000.-
Ansprechpersonen

Angela Bütler
Seite an Seite arbeite ich mit unseren Projektpartnern daran, Zukunftsperspektiven für junge Menschen zu schaffen. Ich bin überzeugt, dass der Ansatz von Hilfe zur Selbsthilfe Leben verändern und Armut wirksam bekämpfen kann.