Trennen und wiederverwerten statt wegwerfen

In Lateinamerika wächst die Menge an Abfall rasant – viel schneller, als es Lösungen zur Wiederverwertung gibt. Müll landet oft einfach auf Strassen, in Flüssen, auf offenen Deponien und vergiftet damit die Umwelt. Das Projekt sucht Lösungen für dieses Problem.
Begleitet durch
Jugendhilfe Weltweit
Projektnummer
COB 21-032
Projektort
Kolumbien - Mehrere Orte
Schwerpunkt
Berufliche Bildung, Diverses, Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft
Mittelbedarf
230 000 Franken pro Jahr

Ausgangslage

In Lateinamerika nimmt das Abfallproblem zu – deutlich schneller als die Recyclingquoten. Im Gegensatz zu vielen Industrieländern basiert die Abfallwirtschaft dort noch immer grösstenteils auf informellen Strukturen. Mangelndes Wissen, fehlende Bewirtschaftungskonzepte und unzureichende Infrastruktur führen dazu, dass Abfälle häufig achtlos im öffentlichen Raum entsorgt, offen verbrannt oder auf wilden Müllhalden abgelagert werden. Die Folgen sind gravierend: vergiftetes Grundwasser, verstopfte Kanalisationen, Luftverschmutzung und dadurch erhöhte Gesundheitsrisiken.

Auch Kolumbien ist von diesen Problemen betroffen, obwohl nationale, regionale und lokale Behörden in den letzten Jahren Massnahmen zur Förderung nachhaltiger Abfallbewirtschaftung und zum Umgang mit Elektro- und Elektronikschrott eingeleitet haben. Eine zentrale Herausforderung liegt im fehlenden Wissen und Bewusstsein aller beteiligten Akteure. Hier setzen die Bildungseinrichtungen der Salesianer Don Boscos an: Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Umweltbildung und in der Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Ressourcen.

Ziele des Projekts

Ziel des Projekts ist, eine nachhaltige Ausbildungsstrategie für Abfallmanagement in ausgewählten Bildungseinrichtungen der Salesianer Don Boscos zu entwickeln und weiterzugeben.

  • Stärkung des Umweltbewusstseins und -verhaltens
  • Gemeinsam Ausbildungen erarbeiten, die Theorie und Praxis vereinen
  • Ausbildung von Ausbildern
  • Eröffnung von Einkommensmöglichkeiten und Förderung von Eigenverantwortung
  • Orientierung an den lokalen Bedürfnissen
  • Ausweitung des Programms auf weitere Standorte

Was wir tun

Stärkung von Umweltbildung und Berufsorientierung durch praxisnahe Kurse, Trainerausbildung und nachhaltige Abfallwirtschaft an ausgewählten Don-Bosco-Schulen. Diese sind vom kolumbianischen Staat anerkannt.

Die Don-Bosco-Einrichtungen sind in ihren Schulen und der technischen Ausbildungen bereits gut aufgestellt. Mit diesem Projekt bauen sie ihre Strategien und Programme zur Umweltbildung und damit ihrer Führungsrolle weiter aus.

Die Kurse werden gemeinsam mit lokalen Akteuren erarbeitet. Damit wird auf die Bedürfnisse der beteiligten Schulen eingegangen und den lokalen Gegebenheiten Rechnung getragen.

Um auf die Bedürfnisse der beteiligten Bildungseinrichtungen einzugehen und den lokalen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, wurden in einem ersten Schritt folgende drei Arbeitsfelder als prioritär eingestuft:

  • Umgang mit festen Abfällen im Allgemeinen und deren sachgerechte Wiederverwertung/Entsorgung
  • Umgang mit Elektro- und Elektronik-Altgeräten und deren sachgerechte Wiederverwertung/Entsorgung
  • Umgang mit organischen Abfällen und deren sachgerechte Wiederverwertung/Entsorgung

Das Programm arbeitet nach der Methode Train-the-Trainer. Experten entwickeln zusammen mit Lehrkräften Schulungen, um Wissen effektiv weiterzugeben.

Mittels Vermittlung von arbeitstechnischem und unternehmerischem Wissen werden junge Menschen befähigt, das praxisnahe Wissen zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und ihrer Berufsaussichten einzusetzen.

Es ist geplant, das Programm, jeweils angepasst auf die lokalen Erfordernisse und Bedürfnisse auf weitere Don-Bosco-Standorte in Lateinamerika auszuweiten.

Wirkung

Diese Initiative stärkt die Rolle von Don Bosco als Vorreiter im Umweltbereich in Kolumbien und der Region. Es stärkt und erweitert die strategische Position der Einrichtungen im Bereich nachhaltiger Abfallwirtschaft sowie Umweltschutz und befähigt junge Menschen zu verantwortungsvollem Handeln. Durch gezielte Ausbildung und systematisches Lernmaterial werden Lehrkräfte fortgebildet, wodurch eine nachhaltige Multiplikation der Inhalte über die Projektlaufzeit hinaus gewährleistet wird. Das Don-Bosco-Netzwerk profitiert zusätzlich durch die Entwicklung gemeinsamer Strategien sowie neue Partnerschaften mit öffentlichen und privaten Akteuren im Abfallsektor. Dies schafft langfristige Chancen für die beteiligten Organisationen und fördert die regionale Verankerung von Umweltbildung, beruflicher Qualifizierung und Einkommen für den Lebensunterhalt von Einzelpersonen, Familien und Gemeinschaften.

Spenden

Das Ausbildungsprojekt in Abfalltrennung, Wiederverwertung und Ressourcenmanagement wird gemeinsam mit folgenden Partnern durchgeführt:

Ansprechpersonen

Noël Hodel

Längere Aufenthalte in Kolumbien verdeutlichten mir, wie wichtig der Zugang zu Bildung für die Reduzierung von absoluter Armut ist. Zusammen mit unseren Projektpartnern setze ich mich deshalb für marginalisierte Menschen ein.