Ausgangslage
In Ecuador wurde die Existenz von Strassenkindern erstmals in den Sechziger-Jahren öffentlich wahrgenommen. Durch die Auflösung des auf dem Land herrschenden «Patrons-Systems» (eine indigene Familie arbeitete über Generationen hinweg für denselben Grossgrundbesitzer) zogen viele Familien in die Städte, da sie auf dem Land ihre Lebensgrundlage verloren haben. Sie schlugen sich fortan mit Gelegenheitsjobs durch. Die Folgen sind Zunahme der sozialen Ungleichheiten, Schwächung des Familienzusammenhalts und Gewalt.
Deshalb verlassen immer mehr Kinder ihr Zuhause auf der Suche nach einem besseren Leben. Häufig sind Familien auch darauf angewiesen, dass Kinder zum Haushaltseinkommen beisteuern. Kinder arbeiten auf der Strasse als Jonglierkünstler bei Ampeln, putzen Schuhe, waschen Autos oder verkaufen Süssigkeiten. Die Strasse wird zu ihrem neuen Zuhause und sie sind den Gefahren ausgeliefert: Ausnutzung durch Erwachsene, Drogenkonsum, Bandenkriminalität, Menschenhandel. Kinder auf der Strasse leben ein Leben das von Angst, Misstrauen und Gewalt geprägt ist.
Ziele des Projekts
Kindern und Jugendlichen Zugang zu Bildung, einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung und eine Alternative zum Leben auf der Strasse geben.
- Die Salesianer betreiben aktiv Strassensozialarbeit
- Dank Nachhilfeunterricht wird der Anschluss nicht verpasst
- Freizeitbeschäftigungen zeigen Alternativen zum Leben auf der Strasse
- Familiensozialarbeit ermöglicht Versöhnung zwischen Eltern und Kindern
Was wir tun
Das ganzheitliche Sozialprogramm Chicos de la calle zeigt mit seinem umfassenden Ansatz Kindern Alternativen zum Leben auf der Strasse auf – insbesondere durch Fussball, Schulbildung und Familiensozialarbeit. Ziel ist immer, den jungen Menschen Halt und Perspektiven zu geben sowie die Versöhnung mit der Familie.
Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sprechen die jungen Menschen auf der Strasse an und zeigen ihnen Möglichkeiten und Alternativen durch sinnstiftende Aktivitäten zum Leben auf der Strasse auf.
Fussball ist ein ideales Instrument, junge Menschen zu begeistern – sie lernen sich in ein Team zu integrieren, aufeinander Rücksicht zu nehmen, zu gewinnen und zu verlieren und auch Respekt und Disziplin.
Um am Programm teilnehmen zu können, werden die jungen Menschen verpflichtet, die Schule erfolgreich zu besuchen – sie erhalten dabei Unterstützung in Form von Nachhilfeunterricht.
Die Eltern werden eingeladen an den Aktivitäten ihrer Kinder teilzunehmen. So organisieren ein Znüni, helfen beim Unterhalt der Spielfelder und begleiten die Teams an die Turniere.
Wirkung
Das Ziel ist die Reintegration des Kindes in Familie und Schule. Betreuerinnen und Betreuer unterstützen sie und ihre Familien dabei fachlich und moralisch. Für die Jugendlichen, die die Grundschule abgeschlossen haben, bieten die Salesianer Don Boscos eine spezielle Ausbildung in einer beruflichen Mittelschule an. Dank Stipendienprogrammen können auch Jugendliche aus armen Verhältnissen eine Ausbildung absolvieren.
Zusätzlich zum sportlichen Angebot werden junge Menschen und ihr Umfeld eingeladen, verschiedene Workshops zu sozialen und persönlichen Werten zu besuchen (über Hygiene, zwischenmenschliche Beziehungen, aktive Mitgestaltung des persönlichen Umfelds). Eine gesunde Familie ist das Fundament einer gesunden Gesellschaft. Deshalb ist Familiensozialarbeit ein wichtiger Pfeiler des Projekts. Die Kinder und Jugendlichen kommen aus schwierigen oder zerrütteten Familienverhältnissen. Sport ist ein gutes Mittel, um den Kontakt wieder herzustellen. Die Familien werden dazu ermutigt und eingeladen, an den Aktivitäten teilzunehmen, einen Znüni vorzubereiten und auch im Unterhalt der Rasen- und Trainingsplätze mitzuhelfen. Darüber hinaus gibt es Schulungen für Eltern, wo sie über die Situation ihrer Kinder aufgeklärt werden und die Basis für eine familiäre Reintegration geschaffen wird.
Beiträge der Stiftung Don Bosco Total: CHF 31'300.-
Die Stiftung Don Bosco für die Jugend der Welt hat das Projekt bisher gemäss unterstehender Auflistung unterstützt:
CHF 9'000.-
CHF 7'000.-
CHF 4'700.-
CHF 5'100.-
CHF 5'500.-
Ansprechpersonen

Anita Müller
Längere Aufenthalte in Lateinamerika prägten mein Verständnis von Chancengleichheit. Ich setze mich dafür ein, dass marginalisierte Menschen die Chance erhalten, ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben zu führen.