Ausgangslage
Das Centro Don Bosco Guajira (CDB) in El Molinete, Bundesstaat Zulia, Venezuela, ist Teil der Salesianischen Niederlassungen und umfasst ein landwirtschaftliches Lernzentrum sowie einen Bauernhof mit rund 714,5 Hektar Nutzfläche. Während der COVID-19-Pandemie wurde die Infrastruktur des CDB von der Armee genutzt und erlitt dabei erhebliche Schäden an Gebäuden, Viehbestand und landwirtschaftlichen Ressourcen. In der Folge sank die Zahl der Schüler auf etwa 80, und der landwirtschaftliche Ausbildungslehrgang wurde ausgesetzt.
Seit November 2024 läuft das Projekt «Agricultura para la Vida», das auf die Reaktivierung von Bildungs- und Produktionseinheiten ausgerichtet ist. Es umfasst Massnahmen wie die Sanierung der Infrastruktur, die Verbesserung der Viehzucht und Weideflächen, den Anbau von Kochbananen und Papaya sowie die Entwicklung eines Ausbildungsprogramms für Jugendliche. Ziel ist es, dass dieser staatlich anerkannt wird. Erste Ergebnisse zeigen eine Wiederaufnahme von Unterricht und landwirtschaftlicher Praxis sowie eine schrittweise Einbindung von Schülern, Lehrpersonal und Familien in die Aktivitäten des Zentrums.
Ziele des Projekts
Das Projekt verfolgt das Ziel, die technischen, betrieblichen und produktiven Kapazitäten des Centro Don Bosco Guajira zu stärken. Im Mittelpunkt steht die Umsetzung eines Ausbildungsplans für landwirtschaftliche Produktionsprozesse, der sich an junge Menschen mit begrenzten Mitteln richtet und die Grundlage für eine nachhaltige lokale Entwicklung schafft.
- Optimierung von Ausbildung und Infrastruktur
- Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion
- Verbesserung der Ernährung und Lebensbedingungen
- Stärkung von Management und Vermarktung
Die Schaffung praxisorientierter Bildungs- und Produktionseinheiten, die sich an den lokalen Bedürfnissen orientieren, erlauben eine hochstehende technische und praktische landwirtschaftliche Ausbildung.
Erhöhung der Milchproduktion sowie Aufbau von zusätzlichen Weideflächen und Anbau von Kochbananen und Papaya erhöhen die Versorgung mit lokal produzierten Lebensmitteln.
Es werden Familiengärten angelegt, womit die Studierenden und die lokalen Haushalte sich selbst mit frischen Lebensmitteln versorgen können.
Einführung und Schulung in modernen Produktionsmethoden, die Begleitung in die Selbständigkeit sowie die Förderung des fairen Marktzugangs schaffen nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten für die begünstigte Bevölkerung.
Wirkung
Das Projekt «Agricultura para la Vida» trägt zur Verbesserung der Ernährungssituation und Gesundheit der Menschen in El Molinete bei. Durch den Anbau von Kochbananen und Papaya sowie die Produktion von Milch und Fleisch stehen frische und nährstoffreiche Lebensmittel in grösserem Umfang lokal zur Verfügung. Dies ermöglicht eine ausgewogenere Ernährung für die Schülerinnen und Schüler des Centro Don Bosco sowie für die einkommensschwachen Familien der Umgebung. Die Einrichtung von Familiengärten unterstützt die regelmässige Versorgung mit Gemüse und stärkt das Bewusstsein für gesunde Ernährung. Gleichzeitig verbessert die Einbindung der Jugendlichen in landwirtschaftliche Prozesse ihre Kenntnisse über Nahrungsmittelproduktion und deren Bedeutung für die eigene Lebensqualität. Die Kombination aus gesicherter Lebensmittelversorgung, praktischer Erfahrung im Anbau und einer stärkeren lokalen Produktion schafft die Grundlage für eine stabilere und gesündere Ernährung in der Gemeinschaft. Zukünftig wird der Verkauf der Landwirtschaftsprodukte den Ausbildungsgang finanzieren.
Ansprechpersonen
Noël Hodel
Längere Aufenthalte in Kolumbien verdeutlichten mir, wie wichtig der Zugang zu Bildung für die Reduzierung von absoluter Armut ist. Zusammen mit unseren Projektpartnern setze ich mich deshalb für marginalisierte Menschen ein.






