Ausgangslage
Vor über hundert Jahren haben die Salesianer Don Boscos auf dem Landgut «Cremisan» bei Bethlehem, Palästina ein Begegnungszentrum für verschiedene Volks- und Religionsgruppen aufgebaut. Die Niederlassung war von Beginn an ein Begegnungszentrum, das friedliches Miteinander fördert.
Die Gegend um Cremisan leidet unter hoher Umweltverschmutzung, extrem knappen natürlichen Ressourcen sowie geringer Verfügbarkeit landwirtschaftlicher Anbauflächen, die es ermöglichen, gesunde Erzeugnisse anzubauen. Zudem leidet die Region unter hoher Arbeitslosigkeit. Durch den Konflikt im Gazastreifen ist die Arbeitslosenrate auf 32 Prozent der Erwerbsbevölkerung angestiegen. Dies ist auf die eingeschränkte Bewegungsfreiheit für die palästinensische Bevölkerung, den zum Stillstand gekommenen Tourismussektor sowie den beschränkten Waren- und Kapitalverkehr im Westjordanland zurückzuführen. . Die Situation wird verschärft durch die Ausweitung der illegalen Siedlungen, was zu einer Fragmentierung der Gebiete unter palästinensischer Kontrolle geführt hat. Auf psychologischer Ebene hat die Kombination aus Krieg, besatzungsbedingter Gewalt sowie wirtschaftlicher und sozialer Not erhebliche Auswirkungen auf die psychische Gesundheit und das psychosoziale Wohlergehen der Bevölkerung – insbesondere der Kinder.
Ziele des Projekts
Durch Bewusstseinsförderung, Sensibilisierungsmassnahmen und Ausweitung eines Modellgartens einen wichtigen Beitrag zum Erhalt und Schutz der Umwelt und des gesellschaftlichen Miteinanders leisten.
- Förderung des Verständnisses für Umweltthemen
- Verbesserung der Ernährungsgewohnheiten
- Aufbau des nachhaltigen Ökotourismus
Was wir tun
Förderung des Umweltbewusstseins und gesunder Ernährung durch Kurse, Ausarbeitung von Lehrmaterialien sowie den Ausbau eines Modellgartens, um damit den Menschen die Dringlichkeit für die Gesundheit, die Achtung der Natur und der biologischen Vielfalt aufzuzeigen.
Förderung des Verständnisses für Umweltthemen und Verhaltensänderung bei 350 Kindern und ihren Familien durch Informations- und Sensibilisierungskampagnen im Gebiet von Cremisan.
Auf dem Gelände des Don-Bosco-Zentrums in Cremisan wird ein Bio-Gemüsegarten ausgebaut, wo junge Menschen den Anbau nach biologischen Richtlinien von Obst und Gemüse erlernen können. Die Ernte dient für den Eigenbedarf und den Verkauf. Zudem setzt ein Gärtnerteam 4000 Weinreben der einheimischen Sorte Baladi – die Trauben werden vom eigenen Weingut Cremisan weiter verarbeitet.
Rund 100 Familien erhalten Zugang zu gesundem Obst und Gemüse, das im Bio-Modellgarten angebaut wird. Sie ändern dadurch ihre Gewohnheiten und ihre Ernährung verbessert sich.
Das Projektteam erstellt neue Materialien zur Förderung des Ökotourismus als Konzept und Dienstleistung von Cremisan. Veranstaltungen mit örtlichen Reiseleitern, lokalen Einrichtungen und anderen Menschen, die Kontakt zu Touristen haben, legen den Grundstein für mehr Besucher in Cremisan.
Wirkung
Das Wissen und das Verhalten der lokalen Gemeinschaften in Bezug auf Umweltschutz und nachhaltigen Produktionsmethoden ist verändert, deren Bedeutung ist erkannt und wird angewendet. Das Ernährungs- und Konsumverhalten ist durch ein ökologisch eingeführtes Garten- und Produktionsmodell gesünder und umweltschonender. Die lokale Produktion von gesunden Lebensmitteln verbessert die Ernährungssituation. Durch den Verkauf der Produkte wird das Einkommen verbessert. Lokal geschulte Promotoren können das Wissen weitergeben und das Gelernte wird selber angewendet. Die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern in Planung und Umsetzung fördert und festigt die lokale Eigenverantwortung und erhöht die Besucherzahl. Die Angebote von Cremisan schenken den Menschen in diesen schwierigen Zeiten beruhigende und erholsame Momente in der Natur. . Das Zusammenleben unter den verschiedenen Religions- und Volksgruppen ist gemeinschaftlicher und leistet einen Beitrag zum Frieden.
Ansprechpersonen

Désirée Schöpfer
Ich bin seit über elf Jahren begeistert vom Engagement der Salesianer Don Boscos – gerne arbeite ich gemeinsam mit ihnen, um durch integrale Betreuung benachteiligten Menschen Chancen zu bieten, ihr Leben aus eigener Kraft zu verändern.